Die Sustainable Development Goals (nachhaltige Entwicklungsziele), kurz SDGs, haben ihren Ursprung in den MDGs – Millenium Development Goals – welche im Rahmen der Milleniumserklärung im Jahr 2000 verabschiedet wurden. Die MDGs orientierten sich stark an der Entwicklung von Ländern des Globalen Südens (Entwicklungsländer). Um eine nachhaltige Entwicklung in allen Ländern und somit global garantieren zu können, wurde im Rahmen der UN-Generalversammlung in New York am 25. September 2015 die AGENDA 2030 mit ihren 17 SDGs von allen 193 UN-Mitgliedstaaten – in Anwesenheit von über 150 Staats- und Regierungschefs – unterschrieben. Durch die Unterzeichnung des Dokumentes verpflichteten sich alle Mitgliedsstaaten zur laufenden Berichterstattung über die Umsetzung der SDGs.

Die AGENDA 2030 mit den 17 SDGs steht unter dem Motto „leave no one behind – niemanden zurücklassen“. Um nachhaltige Entwicklung auf allen Ebenen gewährleisten zu können, wurden die 4 Dimensionen der Nachhaltigkeit – ökologisch, ökonomisch, sozial, kulturell – im Ausarbeitungsprozess der AGENDA 2030 berücksichtigt. Als weitere Grundlagen der SDGs dienen Menschenrechtsverträge und -abkommen (u.a. Allgemeine Erklärung der Menschenrechte) sowie ökologische Belastungsgrenzen (Stockholm Resilience Center 2009). Somit erheben die 17 SDGs mit ihren 169 Unterzielen, welche entweder quantitativ messbar oder qualitativ erlebbar sind, einen universellen und ganzheitlichen Anspruch, welcher sich in folgenden Punkten widerspiegelt.

 

Die SDGs sind:

Universal à der Fokus liegt auf allen Ländern der Erde

Ganzheitlich und systemisch à ganzheitliches Verständnis der Auswirkungen menschlichen Handelns (Arbeit, Produktion, Konsum etc.) auf Soziales, Ökonomisches und Ökologisches

Untrennbar und vernetzt à Wechselwirkungen, Synergiepotentiale, Trade-Offs und Zielkonflikte zwischen den einzelnen Zielen

Auf einem Multi-Level & Multi-Stakeholder Ansatz aufgebaut à Erreichung der Ziele auf allen Ebenen (lokal, regional, global) und unter Einbindung aller Akteur*innen (z.B. Unternehmen, Politik, Vereine etc.)

Überprüf- und messbar à Indikatoren Sets zur Fortschrittsmessung

Kommunikativ à attraktive Kommunikation durch Bildsprache

Global verständlich à weltweites gemeinsames Verständnis von nachhaltiger Entwicklung

Auf einem positiven Zukunftsbild aufgebaut à die Zukunft wird als optimistisch und gestaltbar wahrgenommen

Somit sind die SDGs das erste global gültige Entwicklungsprogramm, das eine nachhaltige Entwicklung in allen Ländern, Gesellschaftsbereichen, generationenübergreifend und unter Einbindung aller Menschen fordert. Als Grundlage für nachhaltiges Handeln wird die Biosphäre genannt. Als Teil der Biosphäre werden die SDGs 6, 13, 14 & 15 gesehen, welche in der SDG-Hochzeitstorte (Stockholm Resilience Center) als Basis für die menschliche Lebensgrundlage verstanden werden. Nur in einer intakten Natur und Umwelt kann der Mensch die Grundlagen für alle anderen Aktivitäten schaffen.

Darauf aufbauend befindet sich die soziale Dimension der SDGs, welche die Ziele 1, 2, 3, 4, 5, 7, 11 & 16 darstellen. Diese SDGs gelten als Fundament für wirtschaftliche Tätigkeiten, welche sich in Form der SDGs 8, 9, 10 & 12 darstellen. Somit wird die Wirtschaft als gesellschaftliches Teilsystem verstanden, das der Gesellschaft dienen soll und nicht ausschließlich der Wirtschaft selbst. An der Spitze der SDG-Hochzeitstorte steht das Ziel 17 „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“. Dieses SDG zielt darauf ab, globale Partnerschaften, Netzwerke und Kooperationen zu bilden, um eine nachhaltige Entwicklung garantieren zu können.

Fotocredit(s):

SDGs: Bundeskanzleramt

SDG-Hochzeitstorte: Stockholm Resilience Center, Grafik: Jerker, Lonkratz, Azote; (stockholmresilience.org)

 

Links:

Wenn ihr noch mehr über die SDGs erfahren wollt: THE 17 GOALS | Sustainable Development (un.org)

Was passiert in Österreich zu den SDGs: Über die SDGs | SDG Watch Austria

Hier gibts ein interessantes Video zum Thema SDGs: The SDGs aren’t the same old same old – YouTube