Die Gemeinde Gabersdorf hat sich – als eine der ersten 5e-Gemeinden in der Region – die Forcierung einer energieeffizienten Gemeindeentwicklung zum Ziel gesetzt.

Autorin: Mag.a Dr.in Marion Reinhofer-Gubisch

Bereits im Jahr 2014 wurde damit begonnen, den e5-Schwerpunkt auf das Themenfeld „Mobilität“ zu
legen und ein Mobilitätsleitbild für die Gemeinde erarbeitet. Gabersdorf hat sich das Ziel gesetzt, nachhaltige Mobilitätsangebote zu schaffen und somit das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung positiv zu verändern. Dafür wurde von der Firma „verkehrplus GmbH“ in enger Abstimmung mit dem e5-Team der Gemeinde ein umfassendes Mobilitätskonzept für die Gemeinde Gabersdorf entwickelt. Dieses im Jahr 2015 vorgelegte „Gabersdorfer Mobilitätskonzept“ wurde im Rahmen eines aus dem LEADER Programm geförderten Projektes, in den Jahren 2016 bis Anfang 2019 Schritt für Schritt in der Gemeinde umgesetzt.

Zur Begleitung der einzelnen Umsetzungsschritte sowie zur Unterstützung beim LEADER-Projektmanagement wurde die Landentwicklung Steiermark beauftragt. Das Projekt wurde im Rahmen von LEADER 14-20 (LAG Südsteiermark) gefördert.

Als integrativer Ansatz zur Umsetzung des Mobilitätskonzeptes in Gabersdorf wurde die „Gabersdorfer Mobilitätskarte“ entwickelt. Ziel der Gabersdorfer Mobilitätskarte war es, ein
kundenfreundliches Angebot zu schaffen, welches sowohl umweltfreundliche Alternativen zum
motorisierten Individualverkehr bietet, als auch die Verkehrssituation in der Gemeinde entschärft
und trotzdem dem steigenden Mobilitätsbedarf der Bevölkerung gerecht wird. Die Angebote der
Gabersdorfer Mobilitätskarte sollen regionale Mobilität ohne eigenen Pkw besser ermöglichen, die
innerörtliche ÖV-Lücke schließen und das Gabersdorfer Ortszentrum aufwerten.

Die Gabersdorfer Mobilitätskarte stellt ein Mobilitätsgesamtpaket dar, das mehrere
Mobilitätsangebote inkludiert. Sie ist von allen Bürger*innen der Gemeinde käuflich erwerbbar. Sie soll ein passendes Anreizsystem zur Wahl umweltfreundlicher Verkehrsmittel für die Bevölkerung schaffen.

Zum Ausbau der regionalen Mobilität und zur Ermöglichung regionaler Mobilität ohne privaten Pkw
sind mehrere Mobilitätsangebote in der Gabersdorfer Mobilitätskarte integriert (z.B. kommunales E-Car-Sharing, Förderungsmaßnahmen für den ÖV, weitere Leihangebote). Die flexible Nutzung
unterschiedlicher Mobilitätsangebote ist dadurch je nach Bedarf möglich (Multimodalität). Die
Mobilitätskarte selbst wirkt dabei als Dachmarke für erfolgreiche Bewusstseinsbildung.

Die Umsetzung im Detail:

Im Detail waren für die Umsetzung des „Gabersdorfer Mobilitätskonzeptes“ folgende Schwerpunkte geplant:

  • Anschaffung des neuen Gemeindebusses „GaBi“ mit alternativem Antrieb und Integration des Busses in ein umfassenderes Mobilitätsangebot.
  • Die Neukonzeption und umfassende Erweiterung des bestehenden Gemeindebus Angebotes sowie dessen Integration in ein ganzheitliches System wird durch die Gabersdorfer Mobilitätskarte ermöglicht. Der Gabersdorfer Gemeindebus hat folgende Funktionen:
    • Fixfahrten (Kindergarten, Essenszustellung, Musikunterricht, Senior*innentreff, EKZ Leibnitz)
    • flexible Fahrten (Essen auf Rädern, Sportvereine, Veranstaltungen)
    • Verleih des Gemeindebusses als Car-Sharing Angebot in den freien Zeiträumen
  • Anschaffung und Verleih des E-Lastenfahrrades „Christl“. Das Lastenfahrrad steht für Kund*innenen des Kaufhauses sowie Besitzer der Mobilitätskarte kostenlos zum Verleih zur Verfügung.
  • Einführung der Gabersdorfer Mobilitätskarte – „Agil mobil in Gabersdorf“ Mobilitätskarte. Diese kann im Gemeindeamt erworben werden und ermöglicht gratis oder vergünstigte Nutzung von Mobilitätsanageboten in der Gemeinde
  • Das E-Carsharing mit dem E-Auto „TrauDi“: E-Carsharing ist ein wichtiger Baustein eines jeden umweltverträglichen Mobilitätskonzeptes. Es wurde für ein Jahr der Probebetrieb eines E-Car-Sharing Autos durchgeführt.
  • Schaffung zusätzlicher Infrastruktur: Als zusätzliche infrastrukturelle Maßnahme wurden E-Ladestationen für Auto und E-Bikes beim Sportkulturhaus errichtet.
  • Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung: Zusätzlich sind eine umfassende Kommunikation und Information der Mobilitätsangebote und eine zielgruppenspezifische Bewerbung und Bewusstseinsbildung als Begleitmaßnahmen zur Implementierung der Gabersdorfer Mobilitätskarte besonders wichtig. Öffentlichkeitsarbeit inkludiert ständige Bewerbung, das Abhalten von verschiedenen Aktionen (Umfrage, Bürger*innenversammlung) sowie die Bereitstellung von Informat
    ion für die Bevölkerung über die Ziele des Projekts, dem Umsetzungsprozess und die Ergebnisse.
  • Mobilitätsfrühstück und jährliche Aktionen in der Mobilitätswoche
  • Informationsfolder – „Agil mobil in Gabersdorf“ Dieser Folder informiert über alle Mobilitätsangebote in Gabersdorf.
  • „Sichere Schulwegplanung“ für die Kinder der Volksschule und des Kindergartens mit Informationsmaterial und Plan