Durch die Pandemie wurde uns allen die hohe Wohnqualität vom „Leben am Land“ bewusst, womit auch der Wunsch aus der Stadt auf das Land zu ziehen größer geworden ist. Neben den vielen Vorteilen dahinter, bleibt oft ein großer Nachteil vom ländlichen Leben, nämlich die geringe Verfügbarkeit öffentlicher Mobilität und die hohe Abhängigkeit vom eigenen Auto und die damit verbundene schlechte Auswirkung auf den Klimawandel.
Dies gilt aber nicht für den Ortsteil Rohr an der Raab in der Gemeinde Edelsbach bei Feldbach. Dieser Ortsteil zeichnet sich zum einen durch die idyllische Lage im schönen Raabtal zwischen Feldbach und Gleisdorf und zum anderen durch die großartige Verkehrsanbindung an S-Bahn und Bus zwischen Feldbach und Graz aus. Ein Wohnort für die Zukunft, der sowohl das „idyllische Landleben“, als auch eine Anbindung an den öffentlichen Verkehr bietet.
Die Gemeinde Edelsbach hat das Potential für die Weiterentwicklung des Dorfes bereits vor der Pandemie erkannt und im Jahr 2019 gemeinsam mit den Rohrerinnen und Rohrern die Möglichkeit genutzt, die Ideen und Anliegen in ein langfristiges Gestaltungskonzept für den Ortskern umzuwandeln. Heuer vor Ostern war es so weit und die Planungsphase samt Verhandlungen mit den zuständigen Behörden für den neuen Dorfplatz, konnte trotz Pandemie abgeschlossen werden. Natürlich wollte die Gemeinde die Ergebnisse des Dorfplatzes als Treffpunkt für alle Rohrerinnen und Rohrer auch öffentlich präsentieren. Da dies coronabedingt bis jetzt nicht möglich war, wurden Plakate gestaltet und am alten Feuerwehrhaus montiert. Alle interessierten Personen sind eingeladen, einen kurzen Blick darauf zu werfen. Aktuell plant die Gemeinde den Baubeginn und terminisiert die Bauphase. Noch heuer soll der Dorfplatz als Treffpunkt für alle eröffnet werden.
Mehr als 200 Personen beteiligten sich aktiv an der Ideenfindung und brachten konkrete Vorschläge und Wünsche ein, woraus ein Anforderungsprofil für den Dorfkern erstellt wurde. Die gemeinsam erarbeiteten Ideen und Erkenntnisse dienten als innovative Vorgabe für einen Ideenwettbewerb zur Erlangung von baukünstlerischen Entwürfen für das Bauvorhaben. Eingeladen drei steirische Architektur- und Landschaftsplanungsbüros. Die Planwerkstadt mit Architekt DI Thomas Baumgartner wurde von der Jury zum Sieger gewählt. Mehr zum Prozess der Projektentwicklung hier.
Eine Gemeinde, die sich aktiv mit regionaler Baukultur auseinandergesetzt hat und bewusst mit Wert und Boden umgegangen ist. Eine Gemeinde, die auf innovative Weise Meilensteine für eine gemeinsame Zukunft legt. Der Prozess wurde von uns in enger Zusammenarbeit mit der Raumplanerin der Gemeinde DI Jeindl, DI Markus Pongratz, dem Zuständigen für Baukultur der BBL Südoststeiermark, und DI Daniel Baumgartner, dem Zuständigen für Baukultur im Land Steiermark, umgesetzt.
Fotos: (C) Landentwicklung Steiermark